Annike Eylering, Florian Fiebelkorn
Eine hohe Biodiversität ist ein entscheidender Indikator für ein gesundes Ökosystem. Allerdings sinkt diese zusehend, verursacht durch z. B. den Klimawandel oder Landnutzungsveränderungen (IPBES, 2019). Da vor allem menschliches Verhalten als Ursache identifiziert werden kann, ist es entscheidend zu wissen, was sich Menschen unter dem Konzept der Biodiversität vorstellen und wie sie den Verlust wahrnehmen. Umwelt- und kognitionspsychologische Konstrukte können zur Erfassung von Vorstellungen und Wahrnehmungen helfen.
In unserer Abteilung haben wir Vorstellungen zu den Reizwörtern „Biologische Vielfalt“ und „Verlust biologischer Vielfalt“ über einen freien Wort-Assoziationstest erhoben und diese anschließend in Assoziationsnetzwerken dargestellt und analysiert (in Anlehnung an Vlasak-Drücker et al., 2022). Darüber hinaus ist es möglich, Wahrnehmungen zum Verlust der Biodiversität über mehrere Dimensionen zu erfassen, z. B. wahrgenommene Realität des Verlusts der Biodiversität sowie Gründe und Konsequenzen, die mit dem Verlust der Biodiversität einhergehen. Zudem untersuchen wir, ob der Verlust der Biodiversität zeitlich oder räumlich als nah wahrgenommen wird. Die Untersuchung der Wahrnehmung über diese Dimensionen wurde bereits in der Studie von Van Valkengoed et al. (2021) zum Klimawandel untersucht.
Beide Vorgehensweisen können in anderen Ländern und Kontexten eingesetzt werden. Ergebnisse aus unseren Untersuchungen können dabei unterstützen, konkrete Bildungskampagnen zum Schutz der Biodiversität zu entwickeln.